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Denken Sie nicht an eine Behinderung

Unzählige Geschäftsbetreiber haben bei diversen Gleichstellungsgesetzen daran gedacht: Jetzt muss ich mein Geschäft umbauen, damit Leute mit Behinderung zu mir kommen können. Das stimmt, müssen Sie auch. Aber im Netz geht es bei barrierefreien Internetseiten um weit mehr als ein paar Menschen mit einer Behinderung. Und das nicht nur, weil Behinderungen viel weiter verbreitet sind, als Sie denken.


Eine Webseite über Webseiten - warum eine Agentur für eine Webseite eingesetzt wird, was SEO / Suchmaschinen-Optimierung genau bedeutet und warum Barrierfreiheit im Internet ein Geschäftsmodell auch für Webseiten-Betreibende ist. Außerdem: Etwas Content für Webseiten-Betreibende, Programmierende & Co. Alle Themen, die uns als Web-Agentur in Wien auffallen.

Wer ist denn schon behindert?

Sie, ziemlich sicher. Und zwar in irgendeiner Weise. Denn behindert ist man schon, wenn man nichts mit dem Menüpunkt "ETF" anfangen kann. Ja richtig, wissen Sie was ETF ist? Ein ETF ist ein Exchange Traded Funds. Aha. Und was machen Sie jetzt mit dem Menüpunkt "ETF" auf einer Webseite einer Bank? Aus Sicht der Bank ist es vollkommen klar, dass auf diesen Menüpunkt alle klicken, die sich für Investmentfonds interessieren, die an der Börse gehandelt werden. Also eine Form von Kapitalanlage. Richtig. Sie wußten es nicht? Dann fallen Sie bei der Definition von Barrierefrei bereits unter "methal eingeschränkt". Unfassbar und unverschämt, nicht wahr? Ja, aber leider eine Tatsache.

Viele technische Barrieren, die von "Webdesignenden" aufgebaut werden, sind mit technischen Hilfsmitteln überspringbar. Als es noch Flash gab (im vorigen Jahrzehnt) war es sogar möglich Flash-Bestandteile einer Webseite mit Hilfe von Software auch für Menschen bedienbar zu machen, die nicht mit Mauspfeil auf die Interaktion reagieren konnten. Die relevanten Barrieren beginnen beim Inhalt. Nur, falls Sie sich schon auf der Startseite gefragt haben, warum man eine Agentur braucht. Trotzdem gibt es auch eine Reihe von technischen Hindernissen, die man aufbauen kann. Aber hier gilt das Motto: "Das kann man so machen, dann ist es halt Scheiße."

Zurück zum Ursprung

Barrierefreie Internetseiten sind nicht hässliche "Ohne Design"-Webauftritte. Klar, HTML, also die Sprache in der Internetseiten organisiert werden, ist eine Beschreibungssprache für Dokumente. Es geht um Hierarchien und um Zusammenhänge - nicht um Optik. Dafür sind sogenannte Cascading Style Sheets (CSS) zuständig. In HTML schreibt der Front-End-Entwickler die "Logik des Inhaltes". Er organisiert damit Überschriten, Unter-Überschriften, Listen, Aufzählungen, Tabellen und vieles mehr. Dazu gibt es in HTML sehr gute und gut durchdachte Strukturen und Befehle. Aber der beste Befehl nützt nichts, wenn Sie der Marketingverantworltiche einer Bank sind und den Menüpunkt einfach mit "ETF" bezeichnen. Ein ETF ist eigentlich ein extrem populäres Mittel der Geldveranlagung und liegt sogar quasi "im Trend". Aber diejenigen, die sich explizit für ETF interessieren, müssen Sie anders abholen. Denn denen geht es um etwas anderes.

Ok, Sie sind vielleicht gar nicht Marketingzuständig in einer Bank. Aber leider lässt sich das Problem auf fast alle Branchen übertragen. Wir nennen es "Innensicht". Hier werden die größten Hindernisse auf Webseiten aufgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Hindernisse per Inhalt

Es stimmt leider, die schwersten Probleme von Webseiten in Sachen Barrierefreiheit, werden aktuell mit inhaltlichen Hindernissen geschaffen. Das war nicht immer so, vor wenigen Jahren noch, waren die technischen Hürden das Problem. Aber praktisch alle guten Agenturen für Webseiten bzw. Digitalagenturen haben dieses Problem inzwischen überwunden. Manche wissen es nicht so genau, weil ihnen das Verständnis fehlt, aber die meisten Web-Authoring-Tools, also Programme, mit denen man Webseiten erstellt, sind schon fix und fertig darauf ausgelegt keinen "Blödsinn" mehr in dieser "Disziplin" zu machen. Leider können Sie deshalb aber nicht beruhigt sein und auf ihren kostenlosen Account bei XYZ vertrauen, dass die erstellte Webseite "schon barrierefrei sein wird"...

Die größten Hindernisse werden inzwischen durch den Inhalt gemacht. Unverständliche Navigationspunkte gehören hier genauso dazu, wie falsch verstandene Sicherheitsrichtlinien. Oder das mutlose Formulieren, auch das ist ein Fehler in Sachen Barrierefreiheit. Sagen Sie auch auf Ihrer Internetseite das, was Sache ist und nicht das, was theoretisch sein könnte. Barrierefreiheit von Internetseiten bedeutet mehr als nur eine Tabulator-Reihenfolge für die Navigation einzubauen. Oder Formulare korrekt auszuzeichnen. Das gehört natülich dazu, aber hier sprechen wir schon von den Anfänger-Fehlern, die bereits bei der Programmierung passiert sind. Was aber dann, nachdem die Webseite von Ihrer Agentur mit dem Grundgerüst steht, passiert ist, dass man die Barrierefreiheit im Inhalt übersieht. Der Text wird unverständlich.

Sind Sie behindert? Aber ja.

Ob jemand behindert ist, hängt nicht vom ärztlichen Attest ab. Das ist ein ganz wichtiger Satz, den Sie sich einprägen sollten, wenn Sie über barreirefreie Internetseiten nachdenken. Eine Behinderung hängt von der Anforderung ab.

  • Müssen Sie etwas vom Boden aufheben und können sich wegen Ihrem Rücken nicht so weit bücken? Dann sind Sie behindert.
  • Müssen Sie über eine Treppe in ein Geschäft und die Beine erlauben so hohe Stufen nicht zu überschreiten, weil Sie eben doch schon ein wenig älter sind? Dann sind Sie auch behindert.
  • Bekommen Sie eine schwere Stahltür zu einem Raum nicht auf, weil Sie zu schwach sind? Dann sind Sie auch behindert.
  • Können Sie einen Text im Mikroformat nicht lesen, weil Sie - wie übrigens alle, die über 40 sind, langsam ein wenig Sehkraft einbüßen? Dann sind Sie auch behindert.
  • Tragen Sie eine Brille? Benutzen Sie Ihr Smartphone mit vergrößert eingestellter Textdarstellung? Dann sind Sie behindert.

So einfach gehören Sie zur Zielgruppe für "barrierefreie Webseiten". Gemeint ist also: Behindert ist man nicht, behindert wird man durch Gegebenheiten der Umwelt. Die medizinische Definition spielt hier wenig Rolle, denn der Maßstab kann ja beliebig angesetzt werden. Anders gesagt: Wenn es aus irgendeinem Grund nötig wäre, dass ein Mensch um eine bestimmte alltägliche Aufgabe zu bewältigen, 100 Meter in weniger als 11 Sekunden laufen muss, dann wäre der Großteil der Menschen mit dieser Aufgabe überfordert. Und so denkt man auch barrierefreie Webseiten an. Je besser das gemacht wird, desto mehr Menschen sind in der Lage ein System zu nutzen, der Übergang ist somit absolut fließend. Und Sie können daher eigentlich niemals eine "barrierefreie Webseite" haben, sonder nur eine die so "barrierearm wie möglich" ist. Selbst mit stark vereinfachten Textinhalten um Menschen zu unterstützen, die der Sprache nicht besonders mächtig sind, wird es trotzdem auch Menschen geben, die as nicht verstehen. Wer nur 20 Wörter in Deutsch kann, wird auch an der einfachst formulierten deutschsprachigen Webseite scheitern.

Behindert ist kein ärztlicher oder klinischer Zustand. Behindert ist man dann, wenn man mit den Gegebenheiten der Umwelt nicht zurecht kommt. Und nachdem es unfassbar viele solche Begebenheiten gibt, kann man davon ausgehen, dass nahezu jeder Mensch eine Behinderung hat - nicht im klinischen Sinn mit Anspruch auf staatliche Unterstützung, aber letztlich doch.

In irgendeiner Form ist zumindest die absolute Mehrheit der Bevölkerung und damit auch Ihre Zielgruppe für Ihr Unternehmen und Ihre Webseite behindert. Aber das ist kein Problem, wenn Sie daran denken. Denken Sie daran:

  • Inhalte müssen möglichst für alle verstehbar sein.
  • Der Zugang zu den Inhalten sollte auch auf Ihrer Webseite sinnvoll möglich sein.
  • Sicherheitsmaßnahmen wie zB Spamschutz, sollten nur angewandt werden, wenn es zwingend ist.

Wozu eine barrierefreie Webseite?

Es gibt viele wichtige Gründe, die für eine barrierefreie Internetseite sprechen. Zunächst einmal: Es gibt eigentlich keinen Grund dagegen. Der einzige Grund dagegen könnte sein, dass Sie sich Ihre Webseite "fancy" und "verspielt" vorstellen und dann von Ihrer beauftragten Agentur einen "Riegel vorgeschoben" bekommen. Weil Sie immer schon wußten, dass ihr Neffe solche Webseiten mit coolen Animationen in alle Richtungen und dezentem hellgrauem Text auf weißem Untergrund cool findet und das daher auch gut finden?

Nein, das ist keine gute Idee für Ihren Online-Auftritt. Die Webseite sollte barrierefrei sein, man muss das nicht bis zum Exzess betreiben, aber es sind unendlich viele Gedankenansätze für letztlich unendlich viele betroffene Kunden (!) dabei, die Ihnen eigentlich sagen sollten: Machen Sie Ihre Webseite mit Ihrer Agentur barrierefrei oder überlegen Sie sich, ob Sie wirklich Kunden haben wollen.

Nach diesem ersten Teil, der Ihnen für Ihre Überlegungen helfen sollte zu verstehen, für wen Sie barrierefrei im Internet denken, nun die wichtigsten Regeln für barrierefreie Internetseiten. Damit Sie auch hier vorankommen und Ihre Maßnahmen für Ihre Webseite treffen können.

Thema fertiglesen...

Webseite Agentur: SEO, Barrierefreiheit und mehr... - Digitale Plakatwand

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Grundregeln für barrierefreie Webseiten

Abgesehen von der Technik, die hier auch hilfreich ist, wenn man eine Webseite von einer Agentur umsetzen lässt, gelten ein paar einfache Gedanken als guter Ansatz für eine barrierefreie Seite. Sie wissen nicht...

  • ... ob Ihre Kunden gut mit der Maus umgehen können.
  • ... wie schnell Ihre Kunden einen Text lesen können.
  • ... wie die Qualität des Bildschirmes bei Ihrem Kunden ist.
  • ... auf welchem Gerät Ihr Kunde die Webseite ansieht.
  • ... welches Bildungsniveau Ihre Kunden haben.
  • ... wie sprichwörtlich "blind" die Systeme von Suchmaschinen eigentlich sind.

Und schon alleine aus diesen Überlegungen ergeben sich wichtige Themen für barrierefreie Internetseiten. Meistens haben diese mit der Gestaltung einer Webseite zu tun und vereinzelt geht es auch um Inhalte. Wir setzen übrigens beim 5. Punkt "Bildungsniveau" hier auf dieser Webseite bewußt zu hoch an. Grund: Wir gehen davon aus, dass jemand, der sich mit dem Thema beschäftigt ohnehin einen komplexeren Text erfassen kann. Aber Sie dürfen das nicht, wenn Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, die auch für Nicht-Online-Affine Kundschaft gedacht ist.

Und um es auch gleich vor Augen zu führen: Sagen Sie an der Stelle nicht, Sie seien Vermögensverwalter bzw. eine traditionsreiche Privatbank und hätten nur gut gebildete und wohlhabende Kundschaft. Denn jeder Vermögensverwalter der Welt bemüht sich um einen Kunden, für den es gilt 6 Millionen Euro zu verwalten. Und der kann auch ein kaum deutsch sprechender Vorarbeiter am Bau sein, der im Lotto gewonnen hat. Überlassen Sie auch, wenn Sie eine traditionsreiche Privatbank sind, solche Geschäfte nicht dem Mitbewerb.

Text ändert sich nicht

Inhalte auf der Webseite bleiben erhalten - wenn der Nutzer keine Aktion setzt. Sliden Sie nicht, lassen Sie nicht Textwürste von rechts nach links in einer Geschwindigkeit durchlaufen, die den Nutzer zwingt eine gewissen Lesekompetenz zu haben. Animation - jede, ohne Ausnahme - findet statt, wenn ein Nutzer etwas tut, beispielsweise einen Pfeil anklicken um die nächste Nachricht zu sehen. Aber keine Nachricht auf der Webseite sollte verschwinden, wenn der Nutzer noch nicht fertig gelesen hat.

Lesbarkeit ist keine Frage des Corporate Designs

Wenn ein Text nicht lesbar ist, dann nützt das beste Corporate Design nichts. Und damit sollten Sie Ihr Corporate Design zum Teufel jagen, bevor Sie Ihre Webseite an solche Vorgaben anpassen. Und wenn es Ihnen auf Ihrem Hochhellen, matten Monitor mit perfekten Kontrasteinstellungen noch so schön vorkommt, Sie wissen nicht, was Ihr Gegenüber (der Kunde!) auf seinem Endgerät nutzt. Und noch schlimmer wird es, wenn da womöglich eine tatsächliche Behinderung in Sachen Sehschwäche vorhanden ist. Je härter die Fakten sind, desto eher sollten Sie auch über Lesbarkeit und Kontrast nachdenken. Wie falsch es eine echte österreichische Bank schon gemacht hat, berichten wir auch.

Für den Abgleich von Vordergrund und Hintergrundfarbe zur Erstellung einer barrierefreien Webseite gibt es diverse Online-Tools. Hier sind 3 Eingaben nötig um beurteilen zu können, ob der Kontrast in Ihrem Design ausreichend ist. Alle drei haben auf diese Frage eine Auswirkung:

  • Farbe des Vordergrundes inkl. Helligkeitswert
  • Farbe des Hintergrundes inkl. Helligkeitswert
  • Größe des Textes

Generell gilt: Niedrigere Kontrastwerte sind bei größeren Texten eher zulässig, probieren Sie eines der im Internet verfügbaren Tools aus. Die richtigen Suchbegriffe dazu sind "farbkontrast barrierefrei prüfen". (Ergebnisse auf Qwant)

Knöpfe, Links, Navigation - genügend groß!

Eine barrierefreie Webseite bietet Steuerungen an, die genügend groß sind, sodass man sie auch dann benutzen kann, wenn der Mauszeiger nicht akkurat ist oder man auf dem Smartphone mit einem etwas "dickeren Finger" agiert. Hierzu gibt es auch von den Herstellern wie zB Apple entsprechende Richtlinien, die für Apps veröffentlicht sind, aber grundsätzlich eigentlich natürlich auch für Webseiten gelten.

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Farbkontraste: Barrierefreie Webseiten

... hoffentlich dazu nichts. Viele Unternehmen haben ein Corporate Design. Darin sind Schriften festgelegt, Farben die verwendet werden dürfen für Text und für Hintergründe genauso wie Formate und Logo-Anwendungen. Das alles ist auch in Ordnung so, aber es darf - niemals - den Grundsätzen für eine barrierefreie Umsetzung einer Webseite widersprechen. Ansonsten machen Sie bitte nicht Ihre Webseite neu, sondern Ihr Corporate Design.

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